Fotografieren ist nichts anderes, als die Welt zu verschönern.
Ich baue mir eine kleine große wunderbare Traumwelt auf.
Den Bäumen geb ich ein bisschen mehr Farbe und der Sonne mehr Licht und dem Wasser mehr Klarheit und den Augen mehr Glanz. Der ganze, für mich unglaublich essentieller, Bearbeitungsprozess an jedem meiner Bilder, fügt jedem einen spürbar starken Hauch von Liebe hinzu. Magie mag es sein oder einfach nur das Wahrwerden lassen von Zuckerwatte-Wolken und Sternschnuppen-Straßenlaternen. Vor viel zu vielen Jahren stand auf meinem Wunschzettel ans Christkind, dass ich mir nichts sehnlichster wünschte als einen Zauberstab. Einen Zauberstab, um die Welt zu verzaubern. Einen Zauberstab hab ich erhalten. Gold war er – mit glitzernden Sternen versehen. Zaubern konnte er nicht.
Und Jahre später wird mir jenes Werkzeug in die Hände gelegt, dass nun wirklich, so scheint es, zaubern kann. Eine Kamera. Momente für die Ewigkeit einfangen, verändern, verschönern, verletzlicher, aufgesetzter, dicker, dünner, schöner, hässlicher machen. Es liegt in der Hand der KünstlerInnen, wie die Welt aussehen soll. Mal grau, mal strahlend hell, mal verschleiert, mal klar und deutlich.
Und wenn die Sonnenstrahlen dann plötzlich die Sommersprossen kitzeln und der Wind die Haare flechtet, dann wird dies alles festgehalten.
Verzaubert und an die Pinnwand unserer eigenen kleinen großen schönen und magischen Traumwelt geheftet.
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